Hierzulande wird Rhodiola rosea spätestens seit dem 16. Jahrhundert verwendet. 1542 beschrieb der Tübinger Arzt und Botaniker Leonhart Fuchs die Rosenwurz in seinem Kräuterbuch.1 Ihren lateinischen Namen erhielt die Heilpflanze allerdings erst viele Jahrzehnte später durch den schwedischen Botaniker Carl von Linné.
Doch nicht nur in Europa, auch in Asien ist die Rosenwurz als Heilpflanze bekannt. Der chinesische Kaiser soll im Mittelalter sogar große Expeditionen beauftragt haben, um an die Pflanze zu gelangen. In Asien wird Rhodiola auch heute noch so geschätzt, dass sie als „goldene Wurzel“ bezeichnet wird. Auch in Russland wird die Heilpflanze „Золотой Корень, Solotoy Koren“, also „goldene Wurzel“ genannt.
In den 1960er Jahren wurde die Rosenwurz für die Forschung entdeckt. In dieser Zeit wurden Rosenwurzextrakte auch von russischen Kosmonauten verwendet, um sich für die extrem fordernden Bedingungen im All zu wappnen.
In Europa wurde die erste Rhodiola-Zubereitung (SHR-5) 1987 auf dem schwedischen Markt eingeführt. In den 2000er Jahren folgten weitere europäische Länder: Österreich und Großbritannien 2008, die Niederlande 2009, Schweden und Spanien 2010, Italien 2011.
In diesem Zeitraum erarbeitete der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (engl.: Committee on Herbal Medicinal Products) der Europäischen Arzneimittelbehörde eine wissenschaftliche Bewertung zu Rhodiolaextrakten. Diese sogenannte Monographie nennt als Anwendungsgebiet bestimmter Rhodiolaextrakte: traditionelles Arzneimittel zur Linderung von Stress-Symptomen wie Müdigkeits- und Schwächegefühl. 2
In Deutschland wurde der Rhodiolaextrakt WS® 1375, der Wirkstoff in Vitango®, 2014 als traditionelles Arzneimittel für das oben genannte Anwendungsgebiet registriert und ist seitdem erhältlich.